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Regierungsviertel des SS Staates

Adressen und Institutionen

Zwischen 1933 und 1945 befanden sich auf dem durch die Prinz-Albrecht-Straße, Wilhelmstraße und Anhalter Straße begrenzten Gelände einige der wichtigsten Institutionen des NS-Terrors. In unmittelbarer Nachbarschaft, teilweise sogar in denselben Gebäuden, hatten hier die Geheime Staatspolizei, die Reichsführung SS, der Sicherheitsdienst (SD) der SS und das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) ihren Sitz.

Schon vor dem 30. Januar 1933 und erst recht nach der "Machtergreifung" richtete sich das Interesse der NS-Führung auf dieses Gebiet, das sich unter anderem durch unmittelbare Nachbarschaft zum Regierungsviertel auszeichnete. In wenigen Jahre breiteten sich Polizei, NSDAP und SS nahezu lückenlos über das Terrain aus.

Der entscheidende Zugriff auf das "Prinz-Albrecht-Gelände" erfolgte bereits im Mai 1933, als das neugeschaffene Geheime Staatspolizeiamt in das Gebäude der ehemaligen Kunstgewerbeschule, Prinz-Albrecht-Straße 8, einzog. Als Himmler im April 1934 zum "Inspekteur", das heißt zum eigentlichen Chef der Gestapo, ernannt wurde, verlegte er als "Reichsfuhrer-SS" sowohl den Verwaltungsapparat der SS als auch den SD von München nach Berlin und siedelte sie in der unmittelbaren Nähe seines neuen Dienstsitzes an. Bis Ende 1934 zogen wichtige Teile der SS-Führung in das Hotel Prinz Albrecht (Prinz-Albrecht-Straße 9) und der von Reinhard Heydrich geleitete SD in das Prinz-Albrecht-Palais (Wilhelmstraße 102) ein.

In dem räumlichen Nebeneinander von Polizeibehörden, SS und SD trat schon bald die für das nationalsozialistische Herrschaftssystem charakteristische Verschränkung von staatlichen und parteieigenen Machtapparaten deutlich in Erscheinung, bis schließlich 1939 Gestapo, Kriminalpolizei und SD im Reichssicherheitshauptamt auch offiziell zu einer Institution zusammengefaßt wurden, die zugleich Staatsbehörde und Teil des SS-lmperiums war. Da die Überwachungs- und Verfolgungsapparate immer mehr Aufgaben an sich zogen und immer mehr Personal beschäftigten, reichten die Gebäude an der Prinz-Albrecht-Straße und Wilhelmstraße bald nicht mehr aus. Die Dienststellen breiteten sich zunächst in der näheren Umgebung, dann im gesamten Stadtgebiet aus. Allein das Reichssicherheitshauptamt hatte 1943 seine einzelnen Dienststellen schließlich auf über dreißig Gebäude zwischen Weißensee und Wannsee verteilt, darunter das Eichmann-Referat in der Kurfürstenstraße 115 - 116 und das RSHA war nur eines von zwölf Hauptämtern der SS.

Bis zum Schluß blieb jedoch das Gebiet Prinz-Albrecht-Straße/Wilhelmstraße das "Regierungsviertel des SS-Staates", die Zentrale des Terrorapparates. Hier standen die Schreibtische Himmlers, Heydrichs, Kaltenbrunners und Heinrich Müllers ("Gestapo-Müller). Hier war das "Hausgefängnis" der Gestapo, aber auch der Mittelpunkt des über ganz Deutschland und große Teile Europas gespannten Netzes der Gestapo-(Leit-)Stellen und der Dienststellen der Höheren SS- und Polizei-Führer. Von hieraus wurde der Völkermord an den Juden vorbereitet, wurden Deportation und Vernichtung mit den staatlichen Behörden koordiniert. Hierher berichteten auch die "Einsatzgruppen" aus Polen und der Sowjetunion über ihre Mordtaten. Hier wurde die Verfolgung der Regimegegner in Deutschland und später in allen besetzten Ländern Europas organisiert.


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